Meine Kosmetikerin war die erste die mir von Clarisonic erzählte. Im allgemeinen glaube ich nicht an sogenannte Wundermittel für strahlende Haut. Ich glaube dass meine Haut meine Psyche und meine Gesundheit widerspiegelt. Geht es beiden gut, sieht auch meine Haut entsprechend gesund und strahlend aus. Bin ich aber wie gerade jetzt mit einem riesigen Haufen Arbeit gesegnet, weiß nicht wo mir der Kopf steht, esse und trinke dementsprechend unregelmäßig (das eine oder andere mal auch Fastfood), bekomme ich dafür die Quittung in Form von fahler Haut, Mitessern und kleinen Pickelchen. Wenn der Stress richtig überhand nimmt und mir auf den Magen schlägt, werde ich sprichwörtlich in die Pubertät zurückversetzt. Ich entdecke plötzlich wieder große, tief unter der Haut sitzende Pickel an meinem Kinn. Meist versuche ich mit einen Besuch bei meiner Kosmetikerin und konsequenter Reinigung und Masken gegenzusteuern. Natürlich bin ich in solch einer Phase besonders anfällig für Wundermittel, die versprechen meine seit Jahren schwierige Haut in eine weiche, strahlende Fläche ohne die geringste Spur von Unreinheiten zu verwandeln.
Mit dem Lobgesang meiner Kosmetikern im Ohr kaufe ich also in der Kosmetikabteilung eines großen Kaufhauses die angebliche wunderbarste Clarisonic Mia 2, Rückgaberecht bei Unzufriedenheit innerhalb von 30 Tagen inklusive. Mit 149,-€ ist die überdimensionale Zahnbürste bei wahrem kein Schnäppchen. In der Packung finde ich nach dem auspacken auch nur eine Bürste, hatte eigentlich 3 erwartet, aber anscheinend nicht richtig zugehört, als die übereifrige Verkäuferin mich in die Wunder der Clarisonic-Welt einführte. Ich kann mich allerdings erinnern dass sie meine Haut als sensibel eingestuft hatte, mein Hauttyp also auf die mitgelieferte Bürste passt. Kurz keimt die Frage in mir auf, ob meine Haut nur deshalb als sensibel eingestuft wurde, weil die Bürste dazu passt, ich verwerfe den Gedanken aber in Vorfreude auf mein erstes Gesichtsmassageerlebnis. Nach 24-stündigem Erstladen freue ich mich am Mittwoch Abend auf den ersten Einsatz meiner Hautbürste. Wie angegeben führe ich die Bürste 10 Sekunden über die Stirn, nach kurzen Ruckeln, das mir den Ablauf der ersten Phase anzeigt, wechsle ich auf Nase und Kinn und nach erneutem Ruckeln investiere ich jeweils 10 Sekunden in jede Backe. Sehr einfach zu handeln. Nach der ersten Nutzung kann ich nur sagen, dass die sanfte Massage der rotierenden Bürste sehr angenehm ist. Die gehoffte Besserung der unreinen haut stellt sich allerdings trotz regelmäßiger Nutzung morgens und abends erstmal nicht ein. Im Gegenteil nach einer Woche habe ich mehr kleine und mittlere Pickelchen am Kinn, als zuvor. Der Hinweis der „Erstverschlimmerung“ der Kundenberaterin kommt mir wieder ins Gedächtnis und ich beschließe durchzuhalten. Nach zwei Wochen sind zu den Pickelchen am Kinn auch noch einige rund um die Nase hinzugekommen. Ich bin alles andere als überzeugt. Dann fällt mir auf dass ich die Bürste noch kein einziges mal wirklich gereinigt habe. Also nehme ich den Bürsten Kopf ab und koche ihn in heißen Wasser aus. Außerdem habe ich beschlossen dass meine Stirn eine Bearbeitung von 10 Sekunden nicht unbedingt nötig hat. Entgegen der Bedienungsanleitung beginne ich also am Kinn und bearbeite danach Nase und Stirn in einem. Das mache ich jetzt seit 4 Tagen und die Haut wird täglich besser. Vor allem die Nase ist viel reiner, die Mitesser sind deutlich zurück gegangenen. Noch eine Woche dann benütze ich die Clarisonic Bürste seit 30 Tagen. Ich werde also in 5 Tagen entschieden ob ich sie behalte, die 149,-€ wirklich investiere oder zu meiner herkömmlichen Hautreinigung zurückkehren werde.