Ewig hätte ich wohl noch auf dieser luxuriösen Wolke eines Bettes weiterschlafen können, als mein Wecker mich um 9.30 Uhr aus den Träumen reist. Das Frühstück ruft. Die warme Regendusch bringt meine Sinne wieder einigermaße auf Vordermann und keine 45 Minuten später sitze ich an der Ballustrade über der Lobby des Adlon und geniesse eine belebende Tasse grünen Tee. Das Frühstücksbuffet ist mit einem Preis von 42,-€ kein Schnäppchen aber bietet eine breite Auswahl an Speisen und Getränken. Das Hotel macht auch hier eine gute Figur. Besonders lecker ist die frische, heisse Schokolade, die sich der Gast am Buffet selbst aus einer Maschine, die edelste Cacao-Schokolade ununterbrochen rührend, erhitzt, eingiessen kann. Zu erwähnen ist sicher auch die kecke Dame in antiquer Pagenuniform, die mit einen Bauchladen offenfrische, warme Chroissants und Pain au Chocolats direkt am Tisch anbietet. Leider habe ich sie nur am ersten Morgen gesehen und ihre deliziöse Backwarme in den folgenden Tagen schmerzlich vermisst.
Nach einer kurzen Joggingrunde durch den sonnigen Tiergarten erkunde ich die Annehmlichkeiten des Adlon Pool -und Saunabereichs. Die meisten Gäste des Adlon sind Touristen oder Geschäftsreisende und haben in einer Stadt wie Berlin anderes zutun, also am Pool zu relaxen oder in der Sauna zu schwitzen. Demenstprechend klein aber auch wenig frequentiert fällt dieser Bereich aus. Am Pool treffe ich nur einen weiteren Gast und im Saunabereich bin ich ganz alleine. Die Saunalandschaft teilt sich in Damen- und Gemischtenbereich. In beiden findet der Gast eine Finnische Sauna, ein Dampfbad, ein Tauchbecken und einen kleinen Ruheraum. Wasser und große, weiche Handtücher stehen zur freien Verfügung auf kleinen Tischen bereit.
Am Abend besuche ich mit Freunden das Restaurant Goldener Hahn in Kreuzberg.
Danach geht es in die schwarze Traube, eine kleine Bar, bekannt für ihre herausrragenden Cocktails und ausnehmend freundliche Barkeeper. Als letztes steht noch ein kurzer Abstecher ins Katerblau, Nachfolger der legendären Bar25, auf dem Programm. Zum Glück bringt uns der Freund einer Freundin ohne langes Anstehen an den Türstehern vorbei.
Obwohl immer noch satt vom ausgiebigen Dinner, darf der obligatorische, nächtliche Burger im Burgermeister an der S-Bahn Station Schlesisches Tor vor der Rückkehr ins Hotel nicht fehlen. Die Schlange ist trotz oder vielleicht auch gerade wegen der späten Stunde lang, aber der beste Burger der Stadt ist jedes Warten wert.
Auch die zweite Nacht in der Suite des Hotel Adlon ist hervorragend und der Samstag begrüßt mich sonnig und warm. Ich beschließe meinen Pressekontakt Frau Held unbedingt nach dem Ursprungsort der weichen Bettwäsche zu befragen und diese Gegebenfalls für zu Hause zu bestellen. Schlafen wie im Adlon…lustig, werben doch die meisten Hotels heute, dem Gast ein „home away from home“ zu bieten. Ich bin mir inzwischen sicher, dass ich lieber das Adlon bei mir zu Hause hätte…
Am Samstag Nachmittag steht nach einem erneuten kurzen Abstecher in die Sauna der Besuch des Adlon Spa by Resense auf dem Programm. Auf meine Frage nach dem Weg, werde Ich von einer überaus freundlichen Auszubildenen vom Pool ins Spa begleitet. Das Gespräch mit ihr ist informativ und interessant. Auch dieser winzige Blick hinter die Kulissen des Adlon ist durchweg positiv.
Die Räumlichkeiten des Adlon Spa by Resense unterscheiden sich erheblich vom restlichen Design des Hotel Adlon. Wo das Hotel auf Tradition setzt, finfdet man im SPA modernen Minimalismus. Crème und weiss ist die überwiegende Farbwahl und asiatische Elemente runden das ruhige, etspannte Design ab.
Die Spa Suiten sind groß und durchdacht ausgestattet, die Liegen, zumindest für meine Begriffe, das bequemste was ich bisher in einem Spa angetroffen habe. Ich habe mich für eine indische Kopfmassage entschieden und freue mich sehr auf Vijay Kumar Vyas zu treffen, den ich einige Jahre zuvor im Grand Hotel Heiligendamm während eines Yoga Retreats als herausragenden Yogalehrmeister kennengelernt habe. Wir plaudern angeregt und ich erfahre, das Vijay auch Gästen, die nicht im Adlon absteigen, die Möglichkeit bietet seine Yogakünste in Anspruch zu nehmen. Meine Massage ist wie zu erwarten sehr gut, ich stelle jedoch erneut fest, dass Aryuveda für Menschen wie mich, die Dinge vor allem auch den Geruch bewerten, einfach nicht die beste Wahl ist. Das Öl hat einen leicht ranzigen Geruch und erweist sich zudem auch nach 2 Haarwäschen als extreme hartnäckig.
Am nächsten Morgen heisst es dann leider auch schon wieder good bye Berlin, good bye Adlon. Das Adlon hat seinem herausragenden Ruf alle Ehre gemacht. Das nächste Hotel, das ich testen werde, wird es schwer haben im Schatten dieses besonderen Hotels zu bestehen…