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Ich bin wohl kein geborenes Muttertier – aber existiert diese Spezies eigentlich wirklich?!
31. Oktober 2018
Das Kind wird nach der Geburt in deine Arme gelegt und dein Herz ertrinkt schier vor Liebe – ist das so? Sollte es so sein? ist das wirklich die Erfahrung der meisten Frauen oder einfach nur ein weiterer Stereotyp aus irgendwelchen Hollywoodfilmen, frage ich mich? Denn, bei mir war es definitiv nicht so.

Eine völlig neue Situation

Ich war überwältigt, das stimmt, von der neuen Situation, von dem kleinen Menschen, der jetzt plötzlich da war, so neu und unbekannt, aber sofort so präsent. Dieses kleine Baby, das ab der ersten Sekunde mein Leben komplett bestimmen und verändern sollte. Irgendwie war ich auch erstaunt, dass man mir das Muttersein für diesen kleinen Menschen so ganz ohne Erfahrung, ohne wirkliche Einführung oder Prüfung einfach so zutraute. Da lag er, mein Sohn und ich sollte ab sofort die Verantwortung für ihn tragen? Auf meinen Beruf hatte ich mich jahrelang vorbereitet, studiert, gelernt, war die Karriereleiter hochgeklettert und hatte doch gefühlt niemals zuvor so viel Verantwortung auf meinen Schultern getragen, wie in diesem Moment. Wieso sollte ich das alles einfach so können? Und wo blieb eigentlich dieses Gefühl der unbändigen, innigen, selbstaufgebenden Liebe? Anfangs dachte ich, es läge an der anstrengenden 25 Stunden Geburt, dann fing ich an an mir zu zweifeln. Übergroße Gefühle von denen immer alle sprachen? Fehlanzeige. Ich liebte mein Kind, das merkte ich spätestens als er in der zweiten Nacht im Krankenhaus aus unserem Zimmer geholt und für einige Stunden unter die Wärmelampe gelegt wurde. Da wurde ich ganz schön nervös – da fehlte er plötzlich, obwohl wir uns doch gerade erst miteinander bekannt machten. Aber dieses Bekanntmachen, mit dem Kind und der ganzen Situation, dem Muttersein, dem 24 Stunden rund um die Uhr nur für das Kind da sein, dem anhaltenden Schlafmangel, den Schmerzen beim Stillen und, und, und musste ich auch erstmal klarkommen. Meine Liebe war eher ein zartes Pflänzchen als eine strahlende Sonne.
Und das Pflänzchen entwickelte sich langsam, Tag für Tag, mit vielen Höhen und Tiefen.

Wo ist eigentlich mein Leben hin?!

Als ich das erste Mal zur Rückbildung gefahren bin, also das erste Mal 2 Stunden ohne das Kind unterwegs war, kam ich mir vor wie ein Gefangener auf Freigang. Mit Nichten sehnte ich mich nach dem Baby oder fühlte mich gar wie amputiert. Ich war einfach nur froh 2 Stunden für mich zu haben und wären es 4 gewesen, wäre ich noch dankbarer gewesen.
Bis zum heutigen Tag hadere ich manchmal mit dem Muttersein, vor allem mit dem ständigen fremdbestimmt sein. Bis heute fällt es mir schwer meine eigenen Bedürfnisse völlig selsbtverständlich und selbstlos hinter denen meines Kindes zurück zu stellen. Ich liebe meinen Sohn  abgöttisch, diese Liebe wächst jeden Tag mehr. Aber das Muttersein verlangt mir sehr viel ab. Ich gehe nicht darin auf und sehe es auch nicht als das größte Geschenk auf Erden. Versteht mich bitte nicht falsch, mein Sohn ist das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist. Aber eben auch die einschneidenste Veränderung und die größte Einschränkung für viele Bereiche meines Lebens. Nicht selten bin ich neidisch auf meinen Mann, weil er arbeiten gehen und seine Karriere und seine Träume verwirklichen kann, wie er will. Da er inzwischen das höhere Einkommen hat, ist es selbstverständlich, dass sein Job vorgeht, während ich meinen Alltag und meinen Beruf an die veränderten Gegebenheiten mit einem kleinen Kind anpassen muss.
An schlechten Tagen wünsche ich mir mein altes Leben zurück. Ja, ich bereue diesen Gedanken schon Sekunden später wieder, weil ich mir ein Leben ohne den kleinen Mann nicht mehr vorstellen kann. Aber die Freiheit, die ich früher hatte und damals nicht zu schätzen wusste, wünschte ich mir heute manchmal zurück.

Setzen wir uns selbst zu sehr unter Druck?

Ich bin überzeugt, dass wir uns alle zu sehr unter Druck setzen. Wir versuchen alles auf einmal zu schultern. Ich gebe zu die sozialen Medien und die allgemeine und ständige zur Schaustellung  eines vordergründig perfekten Lebens von vielen Müttern auf Facebook, Instagram und anderen Medien macht es nicht einfacher. Das Leben der anderen sieht auf Instagram und co. immer so einfach aus. Perfekte Kinder, Wohnungen, die aussehen als seien sie aus einem Wohnmagazin gefallen, alle Mamas kochen lässig mit einer Hand Acai Brei, während sie mit der anderen einen Adventskalender basteln und tadellos gestylt und geföhnt auch noch einen Job meistern und täglich ihren Körper in perfekte Modelformen trimmen. Ich? Halte mit Mühe meinen Kopf über Wasser.

Was hilft?

Tja, was hilft? Gespräche mit anderen Müttern, mit Freundinnen, die ehrlich über ihre Probleme, Zweifel und Ängste reden. Außerdem sollten wir aufhören uns ständig mit anderen zu messen und nicht immer für bare Münze nehmen, was die Gesellschaft und Medien uns als Idealbild einer Frau und Mutter vorsetzt. Wir sollten dieses Bild aber vor allem für uns selber nicht nochmal unterbewusst potenzieren, indem wir sämtliche Erziehungsratgeber lesen und jeden Artikel über Sheryl Sandberg und andere erfolgreiche Businessmamis als Messlatte wahrnehmen!

Wenn wir mehr Zeit für uns brauchen, sollten wir sie uns auch nehmen. Ich bin sicher, dass mein Kind mit einer zufriedenen Mutter besser gedeiht, als mit einer gestressten. Und vor allem redet über eure Probleme und Sorgen! Denn nur Kommunikation wird uns weiterbringen. Uns selbst und am Ende auch die Gesellschaft. Wenn wir immer so weitermachen und nicht auf die Probleme hinweisen, mit denen wir zu kämpfen haben, werden Veränderungen auch weiterhin nur im Schneckentempo fortschreiten.

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