Das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe im Hohenlohischen ist seit Jahrzehnten eine feste Größe im 5 Sternezirkel der Spitzenhotels Süddeutschlands. Bisher war es vor allem für die hervorragende Küche, gerkönt mit einem Michelin Stern, seines Chefkochs Boris Benecke bekannt. Seit einiger Zeit taucht es aber auch in den einschlägigen Wellness und Spa Führern vermehrt auf. Der Relax Guide und mehrere Zeitschriften kürten es gar zur Nummer 1 Deutschlands. Klar darf unser Trend-Blog Team da nicht zurückbleiben. Also nutzten wir die Sauregurkenzeit November um zu einem annehmbaren Preis ein 3 Tag/2 Nächte Arrangement zu buchen. „Nichts tun mit Genuss“ klingt nach genau dem richtigen Paket und enthält zwei Übernachtungen mit Frühstück zwei 3-Gang Menüs „Friedrichsruhe“, serviert in einem der Restaurants und eine 25-minütige Teilkörpermassage. Wir buchen außerdem im Voraus noch eine Ganzkörpermassage, ein Ganzkörperpeeling, Facials, Maniküre und Pediküre dazu. Die Buchung der Anwendungen im Voraus funktioniert nach einigen Startschwierigkeiten relativ problemlos. Zwar wird uns von allen, von uns aus dem online zu findenden SPA Menü gewählten Anwendungen abgeraten (am Ende buchen wir fast ausschliesslich die Behandlungen aus der SanVino Reihe) gespannt sind wir trotzdem. Bei scheusslichem Novemberwetter erreichen wir um 14.15 Uhr an einem Dienstag das Hotel. Es liegt schön in eine waldige Hügellandschaft eingebettet, sieht allerdings irgendwie anders aus als man nach den Bildern auf der Website vermutet hätte. Wir betreten ein Fachwerkhaus anstatt dem imposanten Schloß, das wir auf der Website und auf sämtlichen, online verfügbaren Bildern gesehen haben. Später wird uns erklärt, dass das eigentliche Schloss ausschließlich Hotelzimmer enthält und die Rezeption und die Restaurants in einem anderen Gebäude untergebracht wurden. Der Empfang ist etwas kühl. Aber vielleicht muss man sich als Berliner Exilschwabe auch erst wieder an den etwas rauen Ton in Schwaben gewöhnen. Unser Zimmer seien noch nicht fertig. Auf die Frage, wo wir denn in der Zwischenzeit eine Kleinigkeit essen könnten, scheinen erstmal alle überfordert. Am Ende landen wir an der Hotelbar. Wo ein wieder leicht unfreundlicher Kellner verwundert scheint, dass man nach 14.00 Uhr noch mittagessen will. Das Essen ist schliesslich aber sehr gut. Als ich kurz zum Auto gehe um mein Handy zu holen, werde ich beim wieder Eintreten in die Hotelhalle je gestoppt. Ob man mir weiterhelfen könne. Ich sehe wohl nicht so aus, als würde ich in diesem Hotel als Gast wohnen, denn genau das Szenario erlebe ich noch weitere dreimal in den nächsten beiden Tagen.
Wir beziehen unsere Zimmer im 2008 gebauten SPA Gebäude. Sie sind modern eingerichtet, nicht überall unser Geschmack, aber darüber lässt sich bekannstlich streiten.
Die Wasserhähne an den Waschbecken sind zwar super stylisch aber völlig unpraktisch. Wäscht man sich das Gesicht, setzt man dabei das halbe Bad unter Wasser. Die Amaturen sind außerdem so angebracht, dass man erst die Hände abtrocken muss, bevor man es schafft sie zu zu drehen.
Im SPA angekommen sind wir sehr positiv überrascht. In der Mitte befindet sich ein schöner Pool mit Kamin drumherum Liegen und einer Gallerie. Eine Glasfront lässt das Ganze angenehm hell wirken. Der Wellnessbereich ist bis auf die Bilder, die meine Kollegin an ihre Waldorfschulzeiten erinnern auch sehr angenehm eingerichtet. Überall gibt es Wasser und Tee. Leider liegt der Fitnessraum direkt neben dem Wartebereich für die Anwendungen. Sowohl SPA als auch Fitness sind auch für Tagesgäste zugänglich. Dementsprechend laufen ununterbrochen Besucher durch diese Ruhezone.
Wir haben 4 Anwendungen an diesem Tag 2 Massagen und 2 Facials. Am Ende sind wir uns einige, Massagen Top, Facials eher Flop. Wir schliessen unseren Wellnesstag mit einem Saunabesuch ab. Die Saunenlandschaft hat eine gute Größe und ist angenehm gestaltet. Bei den Aufgüssen merken wir, dass wir wohl nicht die Zielgruppe des Duftkonzepts dieses Hotels sind. Sowohl was das allgemeine Duftkonzept des Hotels, also Zimmer, Handtücher, Bedwäsche etc. als auch die Gerüche der verwendeten Kosmetika als auch die Saunaaufgüsse ist alles eher süßlich und stark parfümiert. Die Rentner, die, wie sich im Gespräch herausstellt, als Tagesgäste im SPA sind, sind vom Pfirsichaufguss aber begeistert.
Unser Menü Friedrichsruhe nehmen wir am ersten Abend in der Jägerstube ein. Ein gemütliches Restaurant, das seinem Namen alle Ehre macht. Das Essen ist hervorragend und die Weinauswahl superb! Auch der Service im Restaurant ist sehr nett und zuvorkommend. Wir freuen uns auf unseren zweiten Tag.