Es ist Sonntag morgen und ich sitze im The barn, meinem Lieblingscafe in Berlin Mitte. Gerade genieße ich den perfekten Kaffee und einen leckeren Scone, dazu lese ich die Sontags FAZ. das ist für mich der perfekte Sonntagmorgen. Wären da nicht die Touristen. Nur wenige Berliner sind um diese Uhrzeit schon unterwegs, dafür aber umso mehr Touristen. Sie scheinen alle einen engen Zeitplan zu haben, denn kaum haben sie an einem der kleinen Tische platzgenommen, springen sie auch schnell wieder auf, stoßen ständig die kleinen Holzschemel um und brüllen quer durch den Raum, was sie heute noch an Sightseeing vor sich haben. Einer treibt den anderen zur Eile an, Hektik macht sich breit. So hatte ich mir meinem Sonntagskaffee nicht vorgestellt. Eigentlich bin ich ein großer Freund von Touristen in Berlin, schliesslich sind sie eine der Haupteinnahmequellen der Stadt. In Diskussionen ob Berlin inzwischen einfach nur noch Touri.- Metropole ist und als Stadt täglich an Charm einbüßt, verteidige ich unsere Besucher grundsätzlich. Etwas anderes scheint es zu sein, wenn man konkret mit ihnen konfrontiert wird. Sah sich The barn anfangs noch mit dem Kinderwagenproblem der zahlreichen Mitte- Mütter konfrontiert, sind es nun wohl eher überdimensionale Rucksäcke die den Weg in der kleinen Kaffeebar versperren. Wie weit geht die Toleranz in der eigenen Stadt und ist man immer. Nur dann tolerant, wenn man selbst nicht direkt betroffen ist?
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