Wir waren eine ganze Woche im Kinderhotel! Ja, sieben Tage und Nächte im Post Familyresort in Unken in Österreich. Mit Streichelzoo, Ponyreiten, Kinderbetreuung (leider wollte F nicht…) und allem drum und dran! Es war ein voller Erfolg. Gestern hat F mir beim Einschlafen erklärt, es sei ja nett zu Hause, aber er wolle zurück ins Hotel. Vor allem das Pony Luigi, das er reiten durfte und die riesigen Trampolins haben es ihm angetan.
So viel zu entdecken…
Das Post Family Resort ist ein sehr persönliches Familienhotel. Es ist viel kleiner als die Kinderhotels in denen wir bisher waren. Trotzdem kann es in puncto Angebot absolut mit der Konkurrenz mithalten. Im Gegenteil, wir fanden gerade die Außenanlage mit dem großen Spielplatz, dem Schwimmteich, den großen Trampolins, den Fahrzeugparcours, der Kletteranlage, dem Karussel und dem schön angelegten Park von allen Hotels, die wir besucht haben, am schönsten und auch am weitläufigsten. Außerdem gibt es einen tollen Thermalaußenpool, Tennisplätze, Minigolf, Bogenschießen, einen Streichelzoo und einen Reitstall. Ein Kind in diesem Familienhotel zu beschäftigen, ist also absolut kein Problem.
Wie es im Winter ist, weiß ich nicht, da wir eigentlich fast immer draußen waren. Innen gibt es für die verschiedenen Altersgruppen Rutschen und Spielzimmer, einen Indoorpool mit Babyschwimmwelt und natürlich das Kinderparadies. Für die Erwachsenen gibt es ein kleines SPA mit Saunen und einem Dampfbad. Wer eine Wellnesswelt erwartet wird hier eher enttäuscht werden, aber wenn man sowieso die meiste Zeit mit den Kindern im Hotel herumtollt, reicht dieses überschaubare Angebot völlig aus.
Große Zimmer mit separatem Kinderzimmer
Auch die Zimmer sind voll und ganz auf Familien ausgerichtet. Was mir besonders gut gefallen hat, war die räumliche Abtrennung vom Schlafbereich der Eltern zum Wohnbereich hin.
Der Wohnbereich war sehr gemütlich und wir haben dort gerne Zeit verbracht. Das Hotel hat in seinem Konzept auch verstanden, dass man als Familie viel Stauraum braucht – es gab drei große Schränke in unserem Zimmer. Auch der große Balkon war sehr schön und mit einer Liege und einer Sitzgruppe großzügig ausgestattet und vor allem sehr sonnig. Da alle Zimmer im modernen Anbau zum Garten hin ausgerichtet sind, konnten wir nachts mit offenem Fenster bei absoluter Ruhe schlafen. Leider gab es im Kinderzimmer kein Fenster, nur zu unserem Schlafzimmer hin.In Anbetracht der Tatsache, dass unser Zwerg es gewöhnt ist in kühlen Räumen zu schlafen, war das nicht ganz so ideal.
Der einzige andere Minikritikpunkt meinerseits wäre noch die fast nicht vorhandene Abstellfläche im Badezimmer. Es gibt nur ein winziges Regal neben dem Waschbecken und dort hatten wir den Wickeltisch hingequetscht. Unter den Waschbecken ist zwar auch noch ein Regal aber das kann man mit kleineren Kindern aufgrund der „Ausräumgefahr“ eigentlich nicht nutzen. Eine Ablage unter dem Spiegel wäre ideal um ein paar Utensilien, die täglich im Gebrauch sind, abstellen zu können.
Das Essen ist so eine Sache…
Das Essen ist im Post Familyresort, wie in den meisten Familienhotels, inklusive. Es gibt ein reichhaltiges Frühstückbuffet (unbedingt die Waffeln probieren!), Mittagsbuffet (allerdings auch hier leider, wie auch sonst oft, zu typischen „Kitaschlafzeiten“ zwischen 12.00 Uhr und 13.30 Uhr, was das Essen mit Kleinkindern mühsam gestalten kann), Kuchen und Jause von 15.30 Uhr bis 16.30 Uhr und Abendessen mit Buffet für die Kinder ab 18.00 Uhr und 4-Gänge Buffet für die Erwachsenen von 18.30 Uhr bis 20.00 Uhr. Das Essen ist einer meiner wirklich wenigen Kritikpunkte am Post Familyresort. Im Vergleich zu einigen anderen Hotels war die Auswahl der Buffets lange nicht so reichhaltig, was im Größenvergleich mit diesen anderen Hotels aber vielleicht auch gerechtfertigt ist. Einen Entsafter oder Smoothiemaker beim Frühstück würde ich anregen. Das wäre eine schöne Ergänzung zum Buffet. Nachmittags fände ich es schön nicht immer die gleiche Kuchenauswahl vorzufinden sondern mehr Abwechslung. Das Fleisch an der Cookingstation des Mittagsbuffets war leider meist sehr trocken.
Seit ich mich auch beruflich mit dem Thema Ernährung beschäftige, kann ich außerdem nur empfehlen Kinder nicht daran zu gewöhnen anderes Essen zu bekommen als die Eltern. Klar sind Pommes und Chicken McNuggets mal schön, unser Kind isst jedoch von Anfang an mit am Familientisch und war sehr irritiert, dass er plötzlich zum Abendessen immer andere Gerichte essen sollte, als wir. Er isst auch gerne Gemüse, das Gemüse am Kinderbuffet war allerdings immer gleich langweilig gewürzt und viel zu bissfest. Kinder können druchaus spielerisch an den „perfekten Teller“ bestehend aus ca. 40-50% Gemüse, 25-35% Kohlenhydrate und 25% Proteine herangeführt werden. Gerade bei einem Hotel, das sich Kinderhotel auf die Fahnen schreibt, hoffe ich zukünftig auf innovativere Ernährungsangebote für Kinder. Auch das 4-Gangmenu für die Eltern war eher proteinlastig, aber bis auf einige Ausrutscher (in den ersten 2 Tagen war das Fleisch ziemlich zäh) sehr gut. Für uns wäre ein Buffet, wie zum Beispiel im Dachsteinkönig, weniger stressig gewesen. Ebenso längere Essenszeiten, dann hätten wir F zwischendurch ins Bett bringen können anstatt mit einem quengeligen Kind durch 4 Gänge hetzen zu müssen. Aber das sind vermutlich individuelle Präferenzen, die jede Familie anders bevorzugt. Das würde ich dem Hotel daher nicht ankreiden – man kann es einfach nicht jedem Gast recht machen. Es würde mich auch nicht davon abhalten nochmals hinzufahren. Denn ansonsten waren wir wirklich sehr zufrieden und entspannt im Post Familyresort in Unken.
Kinderhotels erleichtern so vieles
Reisen mit Kind ist kein Urlaub, wie man ihn vor dem Elternwerden gekannt und geschätzt hat. Mit Kind im Urlaub heisst es trotz Ferien früh aufstehen und nie ausschalfen. Die meiste Zeit des Tages sind Eltern auf Reisen mit Kindern mit der Bespassung des Nachwuchses beschäftigt. Ihre eigenen Bedürfnisse stellen Eltern wie auch sonst so oft, hinten an. Das Kinderhotel Post Familyresort erleichtert alle diese Unwegsamkeiten, die wohl jede Familie aus ihren Ferien kennt, ernorm. Das Angebot ist so vielfältig, dass man ständig etwas anderes machen kann und nie groß nachdenken muss, wie man die Kinder beschäftigen könnte. Viele Sachen, wie die Trampolins, der Fahrzeugparcours, die großen Rutschen und die Pools fand ich auch als Erwachsene super und habe sie ausgiebig genoßen. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass eigentlich alles im Preis inkludiert war, sogar die E-bikes mit Anhängern oder Kindersitzen. Wir haben dann auch fast jeden Tage die Umgebung mit dem E-bike erkundet.
Das Familienhotel Post Familyresort gibt sich wirklich außerordenltich viel Mühe seinen Gästen etwas zu bieten. An einem Nachmittag wurde sogar ein Minivolksfest mit Schießbuden, Dosenwerfen, gebrannten Mandeln und Biergarten aufgebaut. Und das nur für einen Nachmittag. So viel Mühe geben sich nur wenige Hotel. Das hat uns begeistert! Alles in allem ist die Woche wie im Flug vergangen und wir waren am Ende alle drei sehr traurig abfahren zu müssen!
Was uns begeistert hat:
- die schöne Anlage und das riesige Angebot an Aktivitäten und Spielmöglichkeiten
- die großen Zimmer mit separatem Kinderzimmer und Wohn- und Schlafbereich für die Eltern
- aufwendige, individuelle Veranstaltungen, wie ein Minivolksfest
- der schöne Streichelzoo und die Ponys
- der tolle Außenpool mit Wasserkreisströmung
- die kostenlosen E-Bikes
Was man wissen sollte:
- wir haben mitbekommen, dass wohl einige Zimmer im Haupthaus, die über der Bar liegen, manchmal abends über Lärm klagen, gerade wenn die Kinder dort sehr toben
- man sollte im Post Familyresort gerne Fleisch essen, ich vermute als Vegetarier oder gar Veganer wird man hier nicht glücklich
- wenn man kein Freund von Pommes und Nudeln für sein Kind ist, könnte Probleme mit dem Kinderbuffet haben
- das Abendessen geht nur bis 20.00 Uhr und ist unterteilt in Essen für die Kinder vom Buffet und für die Erwachsenen als Menu – also nichts für Familien, die es gewöhnt sind zusammen und oder später am Abend zu essen