SPAs gibts es, wie Sand am Meer. Solche die halten, was sie versprechen leider nur wenige.
Immer auf der Suche nach Luxus haben wir uns auf die Suche nach den besten SPAs in und um Berlin gemacht. Hier vorstellen wollen wir 4 der insgesamt 10 getesteten Hotel SPAs, das Day Spa im Hotel Adlon Berlin, das La Prairie Boutique Spa im Ritz-Carlton Berlin, das Spa im Kempinski Grand Hotel Heiligendamm und das Wellnesshotel zur Bleiche Spa & Resort.
In jedem dieser SPAs haben wir einen Wellnesstag gebucht und jeweils eine Massage und ein Facial getestet. Am besten abgeschnitten hat das Kempinski Grand Hotel Heiligendamm, dicht gefolgt vom Adlon Day SPA, wobei auch das Ritz-Carlton einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat, nur vom Hotel Zur Bleiche waren wir mehr als enttäuscht.
Das Heiligendamm SPA lebt natürlich von seiner Atmosphäre. Die „weisse Stadt am Meer“, wie der Hotelkomplex aus mehreren herrschaftlich weissen Gebäuden auch bezeichnet wird lässt einen schon bei der Ankunft jeglichen Alltagsstress vergessen. Die exponierte Lage direkt an der Ostsee und das exklusive Ambiente des Grandhotel ziehen inzwischen Gäste aus ganz Europa an. Wir haben ein Deluxe Zimmer mit Seeblick im Haus Mecklenburg gebucht. Die Zimmer sind geschmackvoll eingerichtet und vom Bett aus kann man das Meer nicht nur sehen sondern auch hören, wunderbar! Der einzige Nachteil, wir müssen über das Gelände zum Haus Severin, in dem sich das SPA befindet, laufen und uns dann dort umziehen. Ansonsten ist auch hier alles geschmackvoll eingerichtet. Alle Anwendungen werden mit Produkten von La Prairie, Ligne St. Barth und Thalgo durchgeführt. Wir wählen aus dem reichhaltigen Angebot das Swiss Bliss Treatment von La Prairie. In der Beschreibung steht : „Eine dreistündige „traumhafte“ Erfahrung, die die Zeit stillstehen lässt!“ Wir sind gespannt-und werden nicht enttäuscht. In einer der SPA Suiten werden wir mit einem Peeling, einer luxuriösen Massage und einem traumhaften Facial mit La Prairie Caviar Produkten nach Strich und Faden verwöhnt. Die Mitarbeiter sind symphatisch und zurückhaltend und scheinen einem buchstäblich jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Vollkommen entspannt verlassen wir nach 3 Stunden die SPA Suite und verbringen des restlichen Tage in der zugegebenermassen nicht riesigen Saunawelt, die aber mit einem luxuriösen Ruheraum mit Betten und Kopfhöhrern auftrumpft. In der Sauna bekommen wir beim Aufguss einen kleinen Imbiss aus Obst und Gemüse und über das gesamte SPA verteilt findet man Wasser und Obstschalen. Insgesamt ist das SPA im Kempinski Grand Hotel Heiligendamm eine Wohlfühloase und absolut empfehlenswert.
Für die folgende Woche haben wir uns die Besuche in den SPAs der beiden Berliner Luxushotels vorgenommen. Zuerst steht das Swiss Bliss Treatment von LA Prairie im Ritz-Carlton Hotel an. Um einen direkten Vergleich zum Grand Hotel Heiligendamm zu haben, haben wir uns bewusst für die gleiche Anwendung entschieden. Nachdem wir uns an der Lobby angemeldet haben werden wir mit dem Aufzug in den Keller geschickt, dass erste Minus scheint schon gefunden. Leider ist es so, wie befürchtet, das SPA ist eher klein und wirkt dunkel und eng, nicht zu vergleichen mit den hellen weitläufigen Räumlichkeiten des Heiligendamm SPAs. Die Anwendung selbst ist allerdings hervorragend und fällt keineswegs zu der in Heiligendamm ab.
Drei Tage später sind wir im Adlon Day SPA angemeldet. Auch hier müssen wir mit dem Aufzug in den Keller fahren aber im Gegensatz zum Ritz-Carlton ist das SPA hell, edel und einladend. Das Ambiente ist in ruhigen Cremetönen gehalten und in seiner geradlinigen, minimalistischer Architektur und Einrichtung auf unaufdringliche Art und Weise luxuriös. Störrend ist nur, dass sich anscheinend ein Teil des SPAs noch im Umbau befindet und die Anwendung von einem ständigen Bohrgeräusch begleitet wird. Die SPA-Suiten, in denen die gesamte Behandlung, eine Massage und ein Facial, stattfinden sind luxuriös und geschmackvoll eingerichtet. In der Mitte steht die überdimensionale Massageliege, die an ein Bett erinnert und herrlich bequem ist. Jede Suite hat ein eigenes Bad mit Dusche und WC. Leider holt uns der Preis am Ende wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, die Behandlungen sind erheblich teurer als in allen anderen getesteten SPAs. Und leider wird die ganze Entspannung durch die Tatsache zunichte gemacht, dass wir nach der Behandlung fast zwei Stunden warten müssen, bis wir das SPA wieder verlassen dürfen, da das gesamte Hotel wegen eines Staatsbesuchs weiträumig abgesperrt ist.
Eine Woche später führt uns unser letzter Testbesuch in den Spreewald in das Hotel Zur Bleiche SPA & Resort. Eingebetet in die liebliche Landschaft des Spreewalds gilt dieses Wellnessresort als Geheimtipp unter entspannungssuchenden Berlinern. Unsere Erwartungen werden zu unserem Leidwesen schon bei der Ankunft in den Zimmern gedämpft. Die Suite ist zwar gross, aber schlauchartig geschnitten und das Badezimmer winzig. Die Badewanne ( eine Dusche gibt es nicht) hat zwar einen Duschkopf, den muss man aber leider selbst halten beim Duschen. Auch sonst ist die Ausstattung für eine Suite eher mässig. Das zweite Zimmer, das wir gebucht haben, liegt direkt über der Küche, hat die Größe eines Hasenstalls und ist maßlos überheizt. Wegen des Küchengeruchs ist es unangenehm das Fenster zu öffnen. Nach mehreren Beschwerden an der Rezeption und nachdem wir eine Stunde in der Lobby gewartet haben bekommen wir ein anderes Zimmer zugewiesen. Wir versuchen über diese Kleinigkeiten hinwegzusehen und freuen uns auf die riesige Sauna und Wellnesslandschaft und die grosse Auswahl an Anwendungen, die uns auf der Internetseite des Hotels versprochen wurden. Auch die Mückenstiche, die unsere Körper am nächsten Tag bedecken, weil das Zimmermädchen beim Bettaufdecken am Abend alle Fenster geöffnet und dann das Licht angelassen hatte, während wir beim eher mittelmässigen Abendessen waren, können unsere positive Einstellung noch nicht trüben. Die Saunalandschaft ist beeindruckend gross. Leider muss man sogar für die SPA-Schlappen 5,- € zahlen und auch die Zeitschriften und Zeitungen sind kostenpflichtig. Nur das Wasser an der SPA-Rezeption ist umsonst, will man allerdings etwas anderes trinken muss man selbst zur Hotelbar laufen, um sich etwas zu holen. Service ist in diesem Hotel eher klein geschrieben. Es punktet zwar durch die Vielfalt an Saunen, Dampfbädern und Ruheoasen, aber auch die Anwendungen bleiben lange hinter denen der anderen SPAs zurück. Als wir am Ende des Tages abreisen stellen wir noch mit Verwunderung fest, dass man in diesem Hotel, das internationales Renomé anstrebt, tatsächlich nicht mit Kreditkarte zahlen kann. Die Bleiche ist alles in allem ein blasser Abklatsch eines wirklichen Wellnessresorts, wie es sie durchaus gibt, das hat das Kempinski Grand Hotel Heiligendamm bewiesen.
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