Kaum hat man die große Freitreppe zur Rezeption des The Nam Hai erklommen, eröffnet sich der Blick über die fast schon futuristisch anmutende Anlage, drei Pools, die sich architektonisch gekonnt bis zum Strand und Meer ergiessen. So perfekt erscheint das Bild, dass man sich schon fast als Fremdkörper in diesem perfekten Designtempel fühlt. Wenn ein Gast diese Szenerie aufbrechen sollte, müsste es mindestens ein entsprechend gestyltes Pärchen oder eine Bilderbuchfamilie sein, die lachend über die steinernen Terrassen flaniert.
Im Herz der Anlage des The Nam Hai befinden sich die drei großen Pools von denen einer auf 35 Grad geheizt ist. Rechts und links der Pools sind die beiden Restaurants und die Bar und über den Pools befindet sich die Ebene der Rezeption, der Shop und eine stylische Bibliothek mit Imacs und asiatischer Kunst.
Nach dem schnellen und reibungslosen Check-in werden wir mit dem Golfcart zu unserer Villa gebracht. Ich bin etwas enttäuscht von der Lage am hintersten Rand der V-förmig angelegten Villen. Auf Anfrage erhalten wir zum Glück ein Upgrate in eine der forderen Villen. Die große Anlage des Nam Hai verfügt über 100 Villen die fast in 4 V Formationen angeordnet sind, damit man von jeder Terrasse aus den Blick auf den Ozean geniessen kann.
Die Villen des The Nam Hai selbst sind bis auf wenige Ausnahmen immer gleich aufgebaut, im hinteren Teil befindet sich das Badezimmmer mit zwei Waschbecken, zwei begehbaren Kleiderschränken, Regendusche und separater Toilette. Am hinteren Ende des Badezimmers öffnet sich eine Schiebetüre zum kleinen Garten mit Außendusche.
In der Mitte der Villa erhebt sich ein Podest mit einem großen Bett, einer Badewanne und einem Schreibtisch. Die Villen sind länglich, fast schon schlauchartig in Richtung Terrasse ausgerichtet. Durch das erhöhte Podest hat man vom Bett aus einen hervorragenden Blick über den Wohnbereich und die Terrasse aufs Meer.
In den nächsten Tagen wird das Podest aber auch für den einen oder anderen blauen Fleck an meinen Scheinbeinen sorgen. Alles ist in dunklem, edlem Holz gehalten, was den Raum aber auch entsprechend dunkel wirken läst. Zwar sind die Seiten mit bodentiefen Fenstern verglast, dadurch, dass die Villen aber relativ eng beieinander stehen, sind die Fenster mit Rollos versehen, um die gewünschte Privatsphäre zu garantieren.
Emsig wie ein Bienenvolk und genau wie ein schweizer Uhrwerk wird das Hotel The Nam Hai von einem Heer von Mitarbeitern auf Topniveau gehalten, unauffällig aber stetig wird an jeder Ecke geputz, gewienert und gegärtnert. Wo auch immer man sich im Hotel bewegt, sieht man unauffälige aber dennoch sehr zuvorkommende Mitarbeiter. Das Personal des The Nam Hai ist anders als im An Lam sehr zurückhaltend und eher darauf bedacht scheinbar mit der Umgebung zu verschmelzen, damit der Gast zwar auf höchstem Standard wohnt, vom Aufwand, der dafür betrieben werden muss, aber möglich wenig mitbekommt. Zurückblickend würde ich sagen das The Nam Hai ist nicht typisch Vietnam sondern eher eine Mischung aus cool- elegantem Design, fast wie ein Armani Anzug, perfekter Organisation wie ein fehlerlos arbeitendes Schweizer Uhrwerk und einer stillen, fast Zen-artige japanische Ruhe.
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