Das Frühstück im Wiesergut wird für Langschläfer bis 11.00 Uhr serviert. Es beginnt mit einer Etagère und einer Auwahl an süßem und salzigen Brot und Gebäck. Im Laufe des Frühstücks kommen dann immer neue Köstlichkeiten an den Tisch. Selbstgemachtes Jogurt mit Himbeermark und Müsli, kleine Schälchen mit täglich wechselndem Brei, eine Auswahl an Käse, frisch gepresste Säfte, frische leckere Eierspeisen.
Fast alle Zutaten, die auf dem Wiesergut verwendet werden stammen entweder aus der eingenen Landwirtschaft des Eigentümers Joseph Kröll, passionierter und gelernter Landwirt, oder zumindest von eingesessenen Produzenten aus der Region. Eigentümer Joseph Kröll und Chefkoch Matthias Schütz legen wert auf beste Qualität und Nachhaltigkeit aller Produkte. Nicht zuletzt sind sie Verfechter der Slow Food Bewegung, die den Menschen den Konsum regionaler Produkte näherbringen will. Nach dem Frühstück schwingen wir uns auf die Ski.
Die Skischuhe sind im hoteleigenen Skiraum, der Remise, im eigenen Spind auf wohlige Temperaturen geheizt, zum Lift sind es nur wenige Schritte. Auf 2000 Metern hat es 18 Grad und das Skifahren wird zum Wasserskifahren.
Schnell wird uns der matschige Schnee zu anstrengend und wir kehren in unser Refugium der Entspannung zurück. Auf der Terrasse des Wiesergut genießen wir in der Frühlingssonne ein Weißbier und eine wundervolle heiße Schokolade.
Natürlich ist auch der Kuchen am Nachmittag frisch gebacken. Nach einigen Bahnen im Pool, lassen wir uns von Christoph dem hervorragenden Physiotherapeuten die Verspannungen des Computerarbeitenden aus dem Nacken massieren. Gekonnt findet er die verspannten Muskeln und lockert in 30 Minuten, was der Osteopath zu Hause in 3 Wochen nicht geschafft hat. Beseelt gönnen wir uns einen Saunagang mit Blick auf die Piste und entspannen bis zum Abendessen im Ruheraum.
Beim Abendessen, an diesem Abend für uns eine 3 Gang Auswahl des Menüs werden wir erneut positiv überrascht. Selbst Zutaten, die normalerweise nicht auf meiner Präferenzliste stehen würden, wie Sellerie, Fenchel oder Kohlrabi, sind hier in Suppen oder Beilagen so wohlschmeckend zubereitet, dass ich am liebsten noch einen Teller essen würde. Allein der Mohr im Hemd ist etwas trocken geraten, die Käseauswahl aber excellent.
Der Samstag begrüßt uns leider mit Wolken und Nieselregen. Das Hotel Wiesergut bekämft das schlechte Wetter gekonnt mit knisterndem Kaminfeuern und warmem Kerzenlicht.
Heute zieht uns nichts nach Draußen und wir vergammeln den Tag in unserer schönen Suite, dem Pool und Wellnessbereich und lesend im Kaminzimmer. Am Abend sind wir beinahe froh über das schlechte Wetter, hat es doch noch mehr die gemütliche Atmosphere und einlullende Stimmung des Wiesergut unterstrichen.
Das Abendessen ist erneut ein Gedicht und wehmütig stellen wir fest, dass wir uns schon fast am Ende unseres Kurztripps befinden.
Wie sollen wir ab jetzt ohne die Leckereien des Wiesergut leben? Krönender Abschluss an diesem Abend ist ein Topfenschmarrn zum Niederknien. Joseph Kröll, der allabendlich alle Gäste während des Essens am Tisch besucht, muss lachen als ich dem Hotel meine Dienste anbiete und als Bezahlung einen täglichen Topfenschmarrn verlange. Er erzählt, dass die Belegschaft ab Sonntag erstmal für 4 Wochen in die Ferien darf und er sich voll und ganz auf seine Leidenschaft, die Landwirtschaft stürzen darf. Seine Frau Martina, die drei Kinder und er leben in der 3 und vierten Etage des Gutshauses, die Belegschaft im angrenzenden alten Bauernhof. Im Mai wird das Vieh auf die Alm getrieben, die Grasberge des Glemmtals eignen sich hervorragend für die Zucht. Hoch oben befindet sich auch die Wieseralm, ebenfalls im Besitz der Familie Kröll. Jung, engagiert und enthusiastisch sind sie alle hier im Wiesergut. “Wir nennen es Glück” ist ihr Motto, Glück für uns, dass wir es gefunden haben!
Was man wissen muss
- Das Wiesergut ist ein Boutiquehotel, alles ist sehr persönlich, wer Anonymität sucht ist hier falsch
- Der Wellnessbereich ist mit einer finnischen Sauna und einem Dampfbad nicht riesig (die Gartensuiten haben aber einen privaten Hotpot)
- Essen und Wein sind hervorragend, haben aber auch ihren Preis
- Das Hotel Wiesergut liegt direkt an der Piste des Skicircus Saalbach Hinterglemm. Vorteil, man kann mit wenigen Schritten den Lift erreichen, Nachteil, man hört morgens uns abends die Pistenraupen fahren
- Die Hauptsraße, die allerdings wenige Kilometer weiter endet, führt direkt am Hotel vorbei. Unser Zimmer nach hinten war idyllisch ruhig, nach vorne könnte es aber etwas lauter sein
- Kinder sind auf jeden Fall willkommmen, aber das Wiesergut ist kein klassisches Familienhotel
Was uns begeistert
- Das herausragende Essen, die Qualität, die Frische, die selbstgemachten oder regionalen Produkte, die Komposition und die Liebe zum Detail. Einfach alles, was aus der Küche kam, war überwältigend gut
- Das junge, überaus freundliche, engagierte und professionelle Team
- Die schönen Naturmaterialien, die kleinen Details und das stimmige Design
- Die Massage von Christoph dem Physiotherapeuten
- Der wunderbare Geruch, der unaufdringlich in den Räumen und Gängen die Nase umspielt
Leave A Reply