Das Wiesergut ist nicht zu übersehen, als wir aus dem Tunnel auf die Hauptstraße in Hinterglemm biegen. Es ist das einzige modern, geschmackvoll designte Hotel in einem ansonsten eher von kitschiger Alpenromantik geprägten Bild. Gerade Formen, Schwarz, Grau und Weiß – das klare Design ohne kalt zu wirken, macht schon vor dem Hotel Lust auf mehr. Wir rollen vor den Eingang und werden von Marek begrüßt. Marek ist im Wiesergut der gute Geist, der vom Schleppen des Gepäcks bis zum Reparieren und Pflanzen alles kann, immer mit einem verschmitzten Lächeln in den blauen Augen. Der Empfangsbereich gibt die Glasfront auf den quadratischen Innenhof frei und geht, verbunden durch eine kleine Stufe, fast nahtlos in das Kaminzimmer über.
Carmen, die Empfangschefin des Wiesergut in stylischer Designertracht, die perfekt das Farbchema des Hotels aufgreift, serviert uns einen Willkommenstee mit kleinen Häppchen frisch gebackenen Brots und selbstgemachter Butter mit einem Bouquet von Kresse.
Wir lassen uns in die bequemen Sessel im 60er Jahre angehauchten Design fallen und sind sofort in der Ruhe des Wieserguts angekommen. Wenig später auf unserem Zimmer, einer geräumigen Gutshofsuite mit Blick auf das SPA und den Garten, hören wir nicht mal mehr die Straße, nur noch das freundliche Zwitschern der Vögel und das leise Tropfen des in der Sonne schmelzenden Schnees.
Der Holzboden der großen Gutshofsuite strahlt mittels Fußbodenheizung eine angenehme Wärme ab. Das Thema natürliche Materialien trifft im Zimmer auf ökologische Produkte von Susanne Kaufmann und frisches Quellwasser aus der eigenen Quelle in dekotrativen Glasflaschen.
Die coole Illy Kaffeemaschine, die gerade Formen des Betts und Sofas sowie die Lampen greifen den Retrostil wieder auf. Die große Regendusche und das breite Doppelwaschbecken sind aus grauem Stein, der durch das leichte Türkis der gläsernen Dutschwände aufgelockert wird. Auf dem kleinen Balkon kann man bis zum Abend die Sonne genießen und direkt auf die Skipiste schauen. Am Abend sieht man die Pistenraupen ihre Bahnen ziehen.
Für Gäste mit Kindern sind sowohl die Guthofsuiten als auch die Gartensuiten groß genug für Beistellbetten, außerdem gibt es im Guthof zwei Familiesuiten mit Verbindungstüren und zwei Gartensuiten lassen sich über einen speziell abtrennbaren Vorraum verbinden.
Das Restaurant teilt sich in den Hauptraum und die im gemütlichen, holzvertäfelten Alpenstil gehaltene Stuben. Im Hauptraum geben die bodentiefen Fenster den Blick frei auf den Garten und die Hügel des Glemmtals.
Viktoria und ihr junges Restaurantteam heißen uns mit einem leckeren Aperitif, ofenfrischem Brot, hausgemachter Butter und einem leckeren Aufstrich willkommen. Die Karte besteht aus den Klassikern, drei Vorspeisen und drei Hauptgängen und einem täglich wechselnden Menü das bis zu 7 Gänge enthalten kann. Die Weinkarte führt ausschließlich österreichische Weine. Wir entschließen uns für den Phoenix, mit 48,-€ kein Schnäppchen aber noch zu den günstigeren auf der Karte gehörend. Wir werden nicht enttäuscht. Viktoria, die Restaurantchefin, hat mit ihrer Empfehlung des beerigen Rotweins mit kräftiger Tannine voll und ganz unseren Geschmack getroffen.
Am ersten Abend entscheiden wir uns für die Klassiker, ein bunter Salat mit roter Beetesoße und Spargelsalat mit Forellenkaviar und Gurkenwürfeln auf Selleriebett als Vorspeise und das Rinderfilet und das geschmorte Zicklein als Hauptgang.
Wir haben in den letzten Monaten immer gut gegessen, aber das was uns im Wiesergut von Matthias Schütz und seinem Team vorgesetzt wird, hat Sterneniveau. Vor allem die Hauptgänge sind auf den Punkt gegart und die Kompositionen der Beilagen ein wahres Gedicht.
Das haben wir in einem kleinen Designhotel in Pinsgau nun wahrlich nicht erwartet! Wir lassen den Abend an der Bar des Wiesergut im Gespräch mit anderen sehr netten Hotelgästen bei einem Glas Gin Tonic ausklingen. Die Bar ist ebenfalls mit sehr erlesenen Produkten bestückt und gerade Gin Trinker freuen sich über eine Auwahl an 10 verschiedenen Sorten und jeweils passendem Tonic. Da schläft es sich entsprechend gut in der ersten Nacht im Hotel Wiesergut!
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