Schaue ich heute die Bilder aus dem Hotel du Petit Moulin an, bin ich schon wieder etwas milder gestimmt. Ganz Modeschöpfer mit dem Blick für das Schöne hat Christian Lacroix das Hotel du Petit Moulin so gestaltet, dass es auf Fotos perfekt zur Geltung kommt. Wo das Hotel Jules et Jim auf Bildern erstaunlich blass wirkt und ich meine Begeisterung für das freundliche Personal, die ruhigen, gemütlichen Zimmer und den ausnehmend guten Service noch deutlicher als sonst mit Worten untermauern muss, muss ich das Hotel du Petit Moulin nun mit denselben von seinem schönen Sockel stoßen. War ich doch noch so guter Dinge als mich 24 vor Check-in eine Email des Hotel erreichte in der meine Wünsche und Bedürfnisse abgefragt wurden. Diese Email war aber zugleich Anfang und Ende des guten Service. Der Check-in war kalt und unfreundlich. Ich wurde noch nicht einmal auf mein Zimmer geleitet. Stattdessen zeigte mit die Dame an der Rezeption mit knappen Worten und Handzeichen den Weg zum Aufzug und zu den Frühstücksräumlichkeiten.
Die Zimmer sind alle individuell eingerichtet. Mein Geschmack ist der plüschige Stil zwar nicht, aber die extravagante Einrichtung nach dem Design des Pariser Modeschöpfers Christian Lacroix und vor allem das Badezimmer zeigten trotzdem Wirkung. Allein der lange rote Teppich war mir nicht geheuer und ich habe mich nicht getraut ihn ohne Schuhe oder zumindest Socken zu betreten, schliesslich wirkte das Hotel insgesamt etwas in die Jahre gekommen. Die Zimmer gehen alle zur Straße und sind dementsprchend laut. Ich war in ein Zimmer der Kategorie Superieure upgegradet worden, kam mir aber immer noch vor wie in eine Schuhschachtel gepresstZu zweit wäre mir dieses Zimmer eindeutig zu klein gewesen. Wobei ich zugeben muss, dass das Bett ziemlich groß war. In den nächsten 24 Stunden bestätigt sich mein schlechtes Bauchgefühl voll und ganz. Alle weiteren Mitarbeiter, denen ich begegne, sind mürrisch bis unfreundlich. Mein Zimmer ist so hellhörig, dass mich entweder die auf der Straße vorbeidüsenden Fahrzeuge, das Baby im Nebenzimmer oder die Toilettenspühlung diverser anderer Zimmer im Wechsel wachhalten.
Am Morgen überlege ich mir kurz noch das Frühstück zu testen, bin aber aufgrund der wenig einladenenden Atmosphere entschlossen das Hotel so schnell, wie möglich zu verlassen.
Was uns begeistert hat
- ehrlicherweise so richtig gar nichts… vielleicht die Email 24 Stunden vor Check-in und das Design, wenn man Christian Lacroix mag
- die Lage im Marais
Was man Wissen muss
- mürrische Angestelte und schlechter Service
- das Hotel ist in die Jahre gekommen
- die Zimmer gehen alle zur Straße
- kleine Zimmer, hohe Preise, wie meist in Paris
Fazit: Augrund des Designs eignet sich das Hotel hervorragend für ein Fotoshooting. Als Gast würde ich es nicht nochmal wählen und auch nicht weiterempfehlen.
Leave A Reply