Wir haben uns das Panorama Hotel im Allgäu als ersten Kurztripp mit Kind ausgeguckt. Das Allgäu ist nicht zu weit, im Oktober traumhaft schön und das Panoramahotel laut Besucherbewertungen eine Reise wert. Reisen mit Kind ist eine ganz neue Herausforderung.
Schon das Packen dauert doppelt so lange und das Gepäck ist auch dementsprechend ausufernd. Ich hoffe, das wird mit der Zeit besser. Momentan versuchen wir noch für alle erdenklichen Eventualitäten gewappnet zu sein – schleppen folglich den halben Hausrat mit.
Beim Packen des Autos zeigt sich ein ums andere Mal wie gut wir mit unserem Kinderwagen, dem Seed Papilio, ausgestattet sind. Jeder andere Kinderwagen würde schon 50-80 Prozent des Kofferraums einnehmen, nicht so der Seed Papilio. Da wir, wie erwähnt ziemlich viel Krempel für unseren Zwerg mitschleppen, können wir uns wahrlich glücklich schätzen, dass unser Kinderwagen so ein Raumwunder ist!
Das Hotel weiss, dass wir kommen und beim Check-in geht die kompetente Mitarbeiterin auch direkt auf unsere Bedürfnisse mit Kleinkind ein und bringt uns so schnell es geht auf unser Zimmer. Leider hat es mit dem eigentlich versprochenen Upgrade nicht geklappt. Nun zeigt sich schon hier der Unterschied zu früheren Reisen. Hätte ich mich früher beklagt im ersten Stock und in der Nähe der Aufzüge einquartiert worden zu sein, bin ich heute glücklich über den kurzen Weg vom Restaurant zum Zimmer. Spätestens beim Abendessen zeigt sich nämlich, dass unser Babyphone eine weitere Distanz nicht überwunden hätte.
Die Zimmer im Panorama Hotel sind leider nicht sehr kindgerecht. Die Temperatur lässt sich nur schlecht regeln und da das Bad offen, ohne Türe, in den Schlafraum übergeht, ist es entweder im Bad zu kalt oder im Schlafbereich zu warm, je nachdem ob man sich für die Variante offenes Fenster oder aufgedrehte Heizung entscheidet. Wenigstens eine Fussbodenheizung hätte ich im Badezimmer erwartet, werde aber enttäuscht.
Wir passen das Zimmer erstmal so gut es geht an unsere Anforderungen an, bauen einen provisorischen Wickeltisch im Bad auf und schieben den Wohnzimmertisch ans Bett heran, um das Körbchen unseres Kleinen direkt neben das Bett stellen zu können.
Wie erwähnt befindet sich unser Zimmer im ersten Stock, das „Panorama“ ist also auch nicht wirklich gegeben, wir schaufen auf den Parkplatz vor dem Hotel.
Die Vorteile unseres im ersten Stock gelegenene Zimmers werden auch schon am ersten Abend durch die laute Beschallung der Lifemusik aus der Bar relativiert – ich kann bis 1.00 Uhr nicht schlafen, was angesichts der Tatsache, dass ich um 22.30 Uhr todmüde ins Bett gesunken bin und der Kleine bis 2.00 Uhr friedlich schläft, ziemlich nervenaufreibend ist.
Nach einer Massage im SPA, erkunden wir die Umgebung. In der Mehkatzer Alm, die zum Hotel gehört wollen wir einen Kuchen, der als „Extra“ im Zimmerpreis enthalten ist, essen. Leider ist die Alm aufgrund einer pritvaten Versanstaltung geschlossen. Also kehren wir in ein uriges Restaurant nur 15 Minuten vom Hotel entfernt ein und genießen einen hervorragneden Schweinebraten.
Der Klavierspieler soll leiser spielen…
Ich beschwere mich also am folgenden Morgen an der Rezeption in der Erwartung zumindest einen Umzug in ein anderes Zimmer angeboten zu bekommen. Schließlich habe ich während des Frühstücks die Abreise von ca 30 Stil Sägen Mitarbeitern beobachtet – an freien Zimmer sollte es an diesem Morgen also nicht mangeln. Die Aussage des Hotelmitarbeiters überrascht mich:“Sollte es Sie heute Abend wieder stören, rufen Sie einfach an der Rezeption an, wir sagen dem Klavierspieler dann er soll leiser spielen.“ – AHA, der soll dann einfach leider spielen… Ich bin leider so übermüdet, dass ich nicht die Kraft aufbringe auf ein anderes Zimmer zu bestehen. Ich hoffe auf ein Wunder am Abend. Leider besteht das “ Wunder“ aus einem völlig überdrehten Säugling, der von 17.30 Uhr bis 22.00 Uhr nicht abgelegt werden will. Um 22.30 Uhr bin ich dann aber so fertig, dass ich trotz Beschallung aus der Bar erschöpft einschlafe. Alles in allem überlege ich bei der Abreise lange, ob wir das Panoramahotel überhaupt auf den Blog stellen sollen. Eigentlich passt es nicht zu quartier-deluxe.com, wie wir bei unserem Aufenthalt feststellen mussten. Es ist eher ein Kongresshotel, das auch Wellnessgäste bedient, als ein individueller Geheimtipp. Weder die Ausstattung, die Zimmer, die Lage, das Essen, noch das SPA hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck. Wobei die Panorama Sauna einen wirklich schönen Ausblick bietet und der Aufguss professionell und dennoch unterhaltsam gestaltet war. Auch der Service (bis auf die Rezeption, wie gesagt) ist freundlich, kompetent und schnell, vor allem unsere Bedienung im Restaurant hat sich außerordentlich viel Mühe gegeben uns mit unserem Kleinen und den Problemem am zweiten Abend tatkräftig zu unterstützen.
Für unseren ersten Reisetest mit Baby war das Panoramahotel in Oberjoch in Ordnung, mit den Hotels, die wir normalerweise testen kann es aber in keinster Weise mithalten.
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