Viel Gewöhnliches sah man am zweiten Tag der Fashion Week Berlin, einziger wirklicher Lichblick war das Berliner Label Kaviar Gauche! Das war mal eine Show auf internationalem Niveau. Davon könnten sich die Michalskys, Boss und co. mal etwas abschneiden! Aber von Anfang an. Der Tag begann mit der Show der Düsesldorferin Dorothee Schumacher. Eigentlich mag ich die Mode von Schumacher auch wenn ihre Schlichtheit manchmal schon fast ins Langweilige zu tendieren droht. Die Kollketion war eine Homage an die 70 er Jahre. Erdtöne und Prints auf langen Röcken und Kleidern gaben den Ton an. Leder und Fell wurde mit weicher, leichter Seide kombiniert. Während der Show dachte man oh wie schön, danach konnte man sich aber leider an kaum etwas erinnern. Die Show hat also keinen bleibenden Eindruck hinterlassen… Im Anschluss bin ich schnell zur Schacky and Jones Instalation ins Hotel Adlon gehuscht. Bei Regen und gefühlten Minusgraden, war das keine so gute Idee. Die edlen Leder und Pelzkreationen von Schacky und Jones sind aber immer einen Besuch wert! Dann ging es auch schon weiter zu Kaviar Gauche. Da ich die Designerinnen von Kaviar Gauche Johanna Kühl und Alexadra Fischer-Roehler seit Jahren kenne bin ich natürlich vor jeder Show nicht nur gespannt sondern auch aufgeregt. Der Laufsteg war in blutrotes Licht getaucht und die Show schon fast eine Performance. Das Publikum war nicht nur von der Kollektion sondern auch von der hervorrangenden Inszinierung begeistert. Unter dem Titel Vicious Virgins – alsterhafte Jungfrauen, sah der Zuschauer einen Kampf zwischen gute und Böse, hell und dunkel. Trotzdem traten die edlen und leichten Kreationen nicht in den Hintergrund. Griechisch angehauchte Schnitte, viel Plisée und die Kaviar Gauche typischen zarten Stoffe überzeugten auch in der zurückhalten Farbwahl mit Schwarz, Weiß und einem kühlen Lindgrün. Fazit: Eine perfekte Inszinierung einer großartigen Kollektion.
Um 13.00 Uhr saß ich dann frisch gestärkt nach einer kurzen Pause bei Laurél. Die Show begann mit einem Spot auf ein einzelnes, rauchendes Model. Ihr Versuch verucht zu gucken, wirkte etwas unentspannt. Die Kollektion des München Labels entpuppte sich als frisch und abwechslungsreich, wenn auch nicht aufregend. Endlich sah man wieder Farben, wie Orange, Blau, Grün und Lila. Ansonsten war die Anlehnung an die 70er Jahre mit Schlaghosen und Ponchos zu ellbogenlangen Handschuhen unübersehbar. Alles in allem ein klares Bild schöner Materialien und leuchtender Farben, aber nichts besonderes.
Bei Hugo angekommen sah ich als erstes Rupert Everett, dank „die Hochzeit meines besten Freundes“ ein Star meiner Jugend und heute leider eine eschreckende Erscheinung! Was hat der Mann mit seinem Gesicht gemacht?! Einmal ein wirklich schöner Mann ist Everetts Gesicht heute nur noch eine Maske. Mal wieder ein abschreckendes Beispiel für den vorherrschenden Jugendwahn. Auch ansonsten war die Hugo Show, eindeutig die Fashionshow mit der höchsten Promidichte. Jared Leto, Julianne Moore, Georgia May Jagger, Picie Geldof, Matthias Schweighöfer, Cosma Chiva Hagen und so weiter und so weiter. Die hochkarätige Front Row lenkte leider auch nicht von der langweiligen Mode ab. Nach der Show war das Chaos so groß, dass der Großteil der Besucher, so auch ich die anschließende Rena Lange Show verpassten. Nach einem erneuten Regenschauer und dem damit verbundenen endgültigen Tod meiner geliebten Alaia Schuhe habe ich mir den restlichen Tag geschenkt und mich glücklich mit genug Eindrücken für euch versorgt in die heimische Badewanne begeben. Schließlich steht uns Fashionjüngern noch ein ganzes Fashion Week Wochenende in der Modestadt Berlin bevor.
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