Unser Kleiner ist seit wenigen Wochen in der Kita und der Stress hat bereits Einzug gehalten. Eigentlich sollte die Betreuung das Gegenteil bewirken. Wir haben sehr lange auf den Kitaplatz warten müssen und waren dementsprechend glücklich als wir im Dezember endlich die Zusage für einen Kitaplatz erhalten haben. Am 15. Januar haben wir mit der Eingewöhnung begonnen. Und das ist eigentlich ziemlich gut gelaufen. Trotzdem ist das Stresslevel eher gestiegen anstatt zu sinken. Es fängt damit an, dass Finnley bisher keine einzige Woche komplett in der Kita war. Ständig ist er krank. Da hilft es auch nicht, dass andere Mütter mir ständig erzählen das sei völlig normal. Spätestens nach drei Tagen ist er wieder mit Fieber, Husten und Schnupfen zu Hause. Das ist aber natürlich nicht planbar, weshalb diese ungeplanten Kitaausfälle unseren und vor allem meinen Arbeitsalltag noch schwieriger gestalten. Ich muss plötzlich am Morgen reagieren und meinen Tag komplett über den Haufen werfen. Klar, ich habe das Glück zwei Großmütter vor Ort zu haben, die sehr oft einspringen können, wenn wir plötzlich ein krankes Kleinkind zu Hause haben, dass mal wieder nicht in die Kita gehen kann. Ich weiß dass ich damit schon verdammt viel Glück habe und nicht selten Frage ich mich, wie Eltern das schaffen, die dieses Glück nicht haben.
Ist das Kind dann mal gesund, sind die Erzieher krank
Ist Finnley dann mal gesund, sind die Erzieherinnen krank und die Kita arbeitet mit Notbessetzung. Was bedeutet, dass die Zeiten oder sogar ganze Betreuungstage gekürzt werden müssen. Ich habe dafür Verständnis und weiß natürlich, dass weder die Kitaleitung noch die Erzieherinnen etwas dafür können. Das macht es für mich als Mutter aber nicht einfacher. Denn auch in diesem Fall muss ich die Betreuung meines Kindes irgendwie anderweitig organisieren.
Hinzukommen kleine Dinge: Ich bin mit dem Essen in der Kita nicht glücklich. Ich will dass mein Kind freude am Essen erfährt und es nicht einfach als Nahrungsaufnahme sieht. Aber in der Kita wird das Essen von Appetito, einem der größten Lieferanten für Kantinenessen, geliefert. Es wird in der Kita einfach nur noch in einer Mikrowelle aufgewärmt. Ich hätte aber gerne dass Finnley versteht, dass gutes Essen in einer Küche zubereitet wird, von einer realen Person, die sich Zeit nimmt und sich Mühe gibt ein leckeres Essen zu kochen. Entsprechend ist das Essen im Übrigen auch – mittelmäßig bis schlecht und oft entweder gar nicht gewürzt oder versalzen.
Müssen 1-3 Jährige schon zum Aufstehen am Morgen gezwungen werden?
Außerdem sind wir jeden Morgen im Stress den Kleinen pünktlich in der Kita abzuliefern. Unsere Kita hat, aus welchen Gründen auch immer, die Vorgabe, dass die Kleinen bis spätestens 8.45 Uhr in den Räumlichkeiten sein müssen. Wirklich?! Müssen 1-3 jährige, kleine Kinder bereits in einem vorgegebenen Tagesablauf gepresst werden? Müssen wir Mütter und Väter tatsächlich schon am Morgen in Zeitnot gebracht werden? Natürlich es gibt Eltern, die sowieso Jobs haben bei denen sie morgens früh anfangen müssen, aber gerade die die das nicht müssen, sollten sich morgen die Zeit nehmen können, entspannt mit ihren Kindern in den Tag zu starten. Heutzutage sind Arbeitszeiten so variabel, dass man nicht mehr davon ausgehen kann, dass alle am Morgen um 8.00 Uhr am Schreibtisch sitzen müssen. Manche Eltern müssen arbeiten in den Abend hinein und haben deshalb morgens länger Zeit, die sie gerne mit ihrem Kind verbringen wollen. Manche können sich Arbeitszeiten vielleicht besser einteilen als andere. Und eigentlich sollte es doch auch egal sein, wie die Arbeiszeiten sind! Wir sprechen hier über Kleinkinder! Ich will meinen 1,5 jährigen Sohn nicht morgens aufwecken müssen, sollte er mal länger schlafen. Wir haben einen Frühaufsteher und geraten trotzdem regelmmäßig in Bedrängnis, weil Finnley zu langsam frühstückt oder die Windel genau dann randvoll ist, wenn wir losgehen wollen. Am Ende sind alle beteiligten total gestresst. Jeden Morgen sehe ich andere Mütter und sie machen auf mich ebenfalls einen total gestressten Eindruck. Ich frage mich, ob der Kitaleitung klar ist, was ihre strenge Zeitvorgabe für viele bedeutet. Haben wir Eltern nicht schon oft genug das Gefühl nicht genug zu leisten, immer hinterherzuhinken, nichts so auf die Reihe zu bekommen, wie wir das eigentlich gerne wollen. Ich hetze oft genug durch meinen Alltag! Ich will nicht auch noch von meiner Kita unter Druck gesetzt werden! Die Kita sollte das Stresslever der Eltern senken und nicht auch noch zu dessen Steigerung beitragen.
2 Comments
Dankeschön ihr Zwei ???? xxx
Momentan bin ich noch die Schreiberin von Quartier deluxe. Ich freue mich immer über Kommentare und natürlich besonders über Lob;) Ich schreibe über unsere kleine Familie, meinen Mann, unseren Sohn und mich. Da wir nicht mehr so oft zum Reisen und ich noch seltener zum Schreiben komme, habe ich Feunde gebeten unsere kleine „Quartier deluxe Familie“ zu verstärken. Sie werden schon bald über ihre wundervollen Tage im Hotel Bergzeit im Tannheimer Tal berichten.