Nach einer Woche im Piemont rangiert Italien wieder unter meinen Top 3 Reiseländern. Das Piemont erinnert mit seinen sanften, weinbewachsenen Hügeln an die Toskana, ist aber bei weitem nicht so touristisch, wie selbige. Die Menschen sind dafür um so freundlicher. Vom ersten Tag an lernen wir die piemontesisch überschwengliche Gastfreundschaft zu schätzen und fahren nach einer Woche mit schwerem Herzen wieder zurück in grummelige Süddeutschland.
Die letzte längere Reise, bevor wir in einige Wochen zu dritt sein werden, treten wir im schicken, schwäbischen Zweisitzer an. Gereist wird also mit kleinem Gepäck, dafür aber entsprechend Pferdestärken unter der Motorhaube. Die kurvigen Straßen im Piemont und das sonnige Wetter machen das Fahren im Porsche Cabrio zu einer wahren Freude.
Unser Feriendomizil herrschafltich gelegen auf einem Hügel mit 360 Grad Blick über das Piemont, liegt in der Nähe des idyllischen Dorfs Castigliole d’Asti und ist ein idealer Ausgangspunkt für unsere täglichen Erkundungsfahrten durch das Piemont.
Natürlich steuern wir auf unseren Touren auch das eine oder andere Weingut an. Schließlich ist das Piemont mit Barolo, Barbera und Nebiolo eines der bekanntesten Weinanbaugebiete der Welt. Zwar ist mir momentan das Weintrinken leider versagt, aber mein Mann testet ausgiebig für uns beide. Die alten Weingüter des Piemont sind so eindrucksvoll, dass man auch als nicht Trinker auf seine Kosten kommt. Bekannte Weingüter und Geheimtipps stehen dabei ebenso auf unserer Liste, wie das Weltbekannte Weingut Contratto, die Wein nach Champagnerart keltern.
Auch beim Abendessen in den gemütlichen Restaurants der vielen kleinen Ortschaften lassen wir es uns gutgehen. Die piemontesische Küche ist ein Genuß. Traditionelle Gerichte, wie Paprika mit Sardellenpaste, Vitello Tonnato, Rindertartar mit Trüffel, Gnocci mit Salsiccia, geschmortes Kaninchen und traumhafte Nachspeisen aus Nüssen mit einem schönen Glas Rotwein im Sonnenuntergang auf einer piemontesischen Restaurant Terrasse, das ist wahrhaft Urlaub. Unser Liebling wird das Restaurant Crota im malerischen Örtchen Calosso. Der sympathische Wirt tischt uns vom feinsten auf und auch die korrespondierenden Weine sind durchweg hervorragend. Das Schwabenherz kommt dann am Ende der ausgiebigen Schlemmerei voll auf seine Kosten – das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hervorragend. Ein wahrer Geheimtipp!
Einen Tag verbringen wir in Alba und entdecken, das meiner Meinung nach weltbeste Eis! Bei la Romana dal 1947 gibt es die ausgefallensten Sorten, wie Ricotta, Honig, Basilikum, mein absoluter Favorit. Aber auch das einfache Pistazieneis ist so nussig und cremig, dass ich am liebsten den ganzen Tag in der Eisdiele bei la Romana dal 1947, verbingen möchte, um alle Sorten durchzuprobieren.
Leider haben wir ein volles Programm. Alba ist die Stadt des Trüffels und so springen und bereits nach wenigen Metern die opulenten Prachtexemplare aus den Auslagen ins Auge. Ensprechend lecker ist das Trüffel Panini, das wir am Mittag in einer kleinen Bar zu uns nehmen. Der Kaffee in Italien ist sowieso immer um Klassen besser, als in jedem hochdekorierten Kaffeehaus in Deutschland. Woran liegt das nur? Selbst in der kleinsten Spelunke am Straßenrand in Alba ist die Crema auf dem Espresso so schaumig und der dunkelbraune Kaffee so rund, dass ich gleich zwei davon trinken muss.
Leben wir Gott in Italien, lässt sich über das Piemont ohne Übertreibung sagen. Die Woche verging leider wie im Flug. Wir müssen also auf jeden Fall wiederkommen!
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